SCHLOSS ADELSDORF 
 

TREPPENTURM


Im Winkel von   Mittelbau und Seitenflügel steht ein massiv gebauter runder Treppenturm von   1614 mit spitzem Dachhelm. Über dem Turmeingang prangt ein Wappenstein jenes   Karl v. Bibra, der 1826 und in den folgenden Jahren Schloss, Hof und   Gartenanlage neugestaltete.

Die Wendeltreppe,   eine zylindrische Spindeltreppe mit gewundenem Doppelwulst nahe der   Stufenoberkante, führt zu den Obergeschossen von Haupt- und Flügelbau sowie   zu den Dachböden. Die Spindel endet mit einem Kapitell als Stütze einer  schlichten Holzdecke, die den Abschluss des inneren Rundturmes bildet.

Die Adelsdorfer Rundturmtreppe ist nach einer alten Tradition wie bei Burgen bzw.  Wehrbauten rechtsgewandelt. Diese Drehrichtung war für Angreifer  mit dem Schwert in der Rechten und dem Schutzschild in der Linken von  Nachteil.

Mit dem Turm ist der ehemalige Karzer, ein Kellergewölbe mit vergittertem Lichtschacht, verbunden. Der Kerker liegt einige Stufen tief hinter dem Turm und ist nur von letzterem aus zugänglich.

Bei der   Beschießung durch die amerikanischen Besatzungstruppen am 14. April 1945  erlitten Portal und unteres Fenster des Turmes sowie die Wendeltreppe schwere  Schäden. 16 Treppenstufen waren zertrümmert. Die Wendeltreppe wurde  vollkommen abgetragen, 21 Stufen durch neue ersetzt. Noch verwertbare Stufen fügte  man in der oberen Hälfte der Treppe ein. Die obere Endigung des Turminneren  erhielt die bereits erwähnte Holzdecke. Die Wiederherstellung des lädierten Turmes erfolgte in den Jahren 1949/50.